Ein weiterer zentraler Produktionszweig unseres Betriebes ist die Haltung von Milchkühen und die Jungviehaufzucht. Derzeit im Bestand sind es ca. 249 Milchkühe, ca. 201 Jung- und Aufzuchtrinder und bis zu 75 Kälber.

Uns ist es im Oktober 2023 nach fast zweijähriger Bauzeit gelungen, unser ehrgeiziges Bauvorhaben, die Errichtung eines neuen Tierwohlstalles, der zukünftig bis zu 300 Milchkühen Platz bieten wird und sich durch optimale Haltungsbedingungen auszeichnet, zu vollenden. Das wurde übrigens durch die Anerkennung der Haltungsstufe IV im November 2023 bestätigt.

Zukünftig noch besser gehen soll es aber auch unseren Kälbern und Aufzuchtrindern. Der Fördermittelbescheid zum Umbau des ehemaligen Milchviehstalles in einen Jungrinderaufzuchtstall liegt mittlerweile vor und derzeit befinden wir uns bei diesem Vorhaben in der Ausschreibung der einzelnen Bauleistungen. Wenn alles planmäßig verläuft, sollen die Bauarbeiten Anfang September beginnen.

Tja und so viele Tiere brauchen auch viel Futter…

Ein Großteil der notwendigen Futtermittel für unsere Rinder stammt aus dem eigenen Anbau. So ist kontinuierlich gewährleistet, dass mit bestmöglicher Qualität zur Verfügung stehen und damit ein hoher Beitrag zur Tiergesundheit geleistet wird. Beste Voraussetzung also, um eine hohe Milchleistung beziehungsweise sehr gute Milchqualität zu erlangen.

Die durchschnittliche Laktationsleistung lag im Jahr 2023 bei 10.029 kg (10.330 l)/Kuh. Dabei war es 2022 unsere „Ladie“ mit der Nr. 172, die es im Durchschnitt der vorangegangenen drei Laktationsperioden auf sagenhafte 13.095 kg (13.487,85 l) frischer Milch brachte. Die motivierte, sehr gute Arbeit unserer Tierwirtinnen und Tierwirte versetzt uns in die Lage, Jahr für Jahr stabile Tiergesundheit, Milchleistung und Milchqualität vorweisen zu können. „Spitzenleisterin“ gegenwärtig ist unsere „Ladie“ mit der Nr. 18, bis zu 60,79 kg (62,61 l) je Tag  lässt sie sich an frischer Milch entlocken.

Eine der bekanntesten und bewährtesten Milchviehrassen wird dabei für die Haltung in unseren Ställen bevorzugt. Das “Holstein-Rind“ ist gemeinhin das Synonym für eine äußerst leistungsstarke Milchviehrasse. In Deutschland ist sie die am häufigsten eingesetzte Rasse in der Milchproduktion. Gleichzeitig verfügt Deutschland mit 1,6 Millionen eingetragenen Zuchttieren über die weltweit größte Zuchtpopulation dieser Rasse. Die Ursprünge der Rasse finden wir in Nordamerika. Hier waren es deutsche Aussiedler, die bereits im 17. Jahrhundert ihre friesischen und holsteinischen Landschläge mit in die neue Heimat nahmen und dort über die Jahre eine Rasse mit sehr hoher Milchleistung, aber geringem Fettgehalt der Milch, züchteten. Übrigens wurde der erste Zuchtverband dort 1871 gegründet.

Das erste Herdbuch zur Rasse ist in Deutschland 1876 bekannt.

Das Holstein Friesian-Rind, wie es auch genannt wird, imponiert durch seine hohe Milchleistung und verdrängt schon deshalb weltweit andere Rinderrassen vom Markt. Das Einkreuzen der Rasse zur Übernahme gewünschter Eigenschaften wird gern praktiziert. Insbesondere Bullen aus den USA werden derzeit weltweit stark eingesetzt.

Eine jährliche Milchleistung von ca. 8.000 kg/Jahr (10.000 bis 16.000 bei Spitzentieren), ein durchschnittlicher Fettgehalt von 4% und 3,4 % Eiweißgehalt sind nachgewiesene Werte bei dieser Rasse.

Und wenn die Milch gemolken ist?

Dann ist es unser vertraglich gebundener Partner, die Vogtlandmilch GmbH in Plauen, die seit vielen Jahren zweimal täglich unsere Qualitätsmilch (Güteklasse S) zur Weiterverarbeitung in die Molkerei nach Plauen bringt. Dort weiterverarbeitet und verpackt wird unsere Milch an diverse regionale Einkaufsmärkte ausgeliefert. Auch das ist ein Beitrag zur Nachhaltigkeit: Unsere Milch wird in der Region verarbeitet und ist über den regionalen Einzelhandel für die Verbraucher verfügbar.

Und trotz des großen Schwerpunktes auf Milchproduktion, finden sich in unseren Ställen nicht nur Holstein-Friesian-Rinder (schwarzbunt). Auch rotbunte Rinder sind mittlerweile in deutlicher Zahl vertreten und sorgen nicht nur optisch, sondern auch genetisch für eine entsprechende Vielfalt.

Hier investieren Europa, die Bundesrepublik Deutschland und der Freistaat Thüringen in die ländlichen Gebiete Förderprojekte