In diesen Tagen seht ihr uns mit unseren Schleppern, vorausgesetzt das Wetter spielt mit, immer wieder mal beim Pflügen.

Aber was ist das eigentlich? Warum machen wir das? Ist das gut für den Boden oder schädlich? Hier mal der Versuch einer Erklärung, garniert mit ein paar Detailaufnahmen für euch.

Pflügen ist das Lockern und Wenden der Ackerkrume mit Hilfe eine Pflugs. Also eine Form der Bodenbearbeitung. Durch Pflügen wird die Bodenstruktur maßgeblich aufgebessert. Die Bodenoberfläche wird dadurch temporär vergrößert, was zu einer Beschleunigung wichtiger biochemischer Prozesse im Bodengebilde führt. Vor allem durch erhöhte Sauerstoffzufuhr, Witterungseinwirkungen sowie Zersetzung der organischen Stoffe wird eine lockere, durchlässige Strktur erreicht. Das ist gut.

Vorteile:

  • Durchlüftung des Bodens mit dadurch geförderter biochemischer Zersetzung älteren pflanzlichen Materials (Bodengare) zu Humus;
  • gleichmäßige und bedeckende Einarbeitung von Ernterückständen oder auf den Acker aufgebrachten organischen Materials (z.B. Mist, Gülle, Häckselstroh).;
  • mechanische Begleitvegetations-Bekämpfung (zu deutsch: Unkraut); mit der Konsequenz, deutlich weniger Pflanzenschutz durchführen zu müssen;
  • Bekämpfung von tierischen Schädlingen, insbesondere Feldmäusen, durch Zerstörung der unter der Bodenoberfläche gelegenen Gänge und Nistkammern; das ist dieses Jahr auch besonders wichtig; es gibt (wieder, muss man leider sagen) extrem viele Feldmäuse;

Nachteile:

  • Pflügen führt nach Meinung von manchen Experten aber auch zu mehr oder weniger starkem Humusverlust und damit teilweise zur Beeinträchtigung von Bodenleben, Wasserspeicherfähigkeit, Bodenkohlenstoffspeicherung bzw. Freisetzung klimebeeinflussender Gase.

Der tatsächliche Erfolg des Pflügens ist:

  • vom richtigen Zeitpunkt,
  • von der dem Boden angepassten Arbeitstiefe und
  • von der Witterung abhängig.

Werden diese grundlegenden Faktoren nicht beachtet, kann der Pflug der Bodenstruktur durchaus jedoch auch erhebliche Schäden zufügen.

Normalerweise wird im Herbst gepflügt. Heutzutage übrigens aber auch schon lange nicht mehr in jedem Jahr. Große Erdschollen können danach über den Winter durch Frostsprengung zerfallen. Wegen der Bodenorganismen und der Humusschicht soll nicht zu tief gepflügt werden. Darauf achten wir sehr genau.

Kurz: Es ist wie immer im Leben: Alles hat Vor- und Nachteile, alles hat seinen Preis. Weniger Pflug bedeutet mehr chemischen Pflanzenschutz – das wäre zum Beispiel ein einfaches Beispiel für diese Aussagen.

Das richtige Gleichgewicht zu finden, das ist die Kunst. Und dafür braucht man Wissen und Vernunft. Und keine Ideologie. Zum Glück beschäftigen wir tolle Mitarbeiter(innen) mit richtig guten landwirtschaftlichen Ausbildungen und viel Erfahrung. Die wissen, was sie tun.

Der Film bietet, wie wir meinen, sehr anschaulich Erklärungen zu dem, was hier bereits geschrieben steht. Interessant ist es allemal zuzuschauen, mit welcher Kraft da starke Technik zu Gange ist.

Habt eine schöne Zeit…auch der bevorstehende Herbst hat da mitunter noch Schönes zu bieten…