…wär hätte das gedacht: Es ist geschafft! Nach einem langwierigen und fachlich äußerst anspruchsvollen Prüfprozess sind wir als erstes Landwirtschaftsunternehmen überhaupt, was sich der Prüfung unterzogen hat, als NACHHALTIGES Landwirtschaftsunternehmen zertifiziert.

Die Bewertung erfolgt in einer Skala von 0 – 1. Ab einem Wert von 0,75 gilt man als nachhaltig.

Wir freuen uns, einen Wert von 0,77 erreicht zu haben.

Damit haben wir den Beweis angetreten: Konventionelle Landwirtschaft in Form einer Kreislaufwirtschaft kann nachhaltig betrieben werden. Und wir sind verdammt stolz darauf.

In dieser Bewertung ist unsere Investition in das Tierwohl im neuen Stall, den wir gerade bauen, noch gar nicht enthalten, sodass es hier auch noch Steigerungspotential für die nächsten Jahre bei den Rezertifizierungen  gibt. Aber auch alle anderen Bereiche der Produktion haben kleine „Hausaufgaben“ – und das ist gut so, denn besser zu werden, war schon immer unser Anspruch, unser Ansporn, unser erklärtes Ziel. Generationenübergreifend ebend…so arbeiten, so denken und so handeln wir. Und wir sind uns dabei sehr bewusst, welch hohe Verantwortung wir dabei gegenüber kommenden Generationen haben…

Bewertet wurden drei Säulen:

Ökologie, Ökonomie und Soziales. Dabei umfasste die Prüfung aller betriebswirtschaftlichen Vorgänge wie Humusbilanz, Stickstoffbilanz, Pflanschutzintensität, Energiebilanz, Tierwohl in der Milchproduktion, Eigenkapitalrentabilität, Risikomanagement, Entwicklung Lohn/Gehalt, Aus- und Weiterbildung, Altersstruktur, Treibhausgasbilanz und, und, und…

Voraussetzung für die Bewertung war, komplette Transparenz über unseren Betrieb, also die Einsicht in alle Bücher und Zahlen, herzustellen. Es gab diverse Einzelbegehungen und Prüftermine vor Ort. Keine Tür blieb verschlossen.

Warum tun wir das, wird sich so mancher fragen. In erster Linie, um uns selbst auf den Prüfstand zu begeben und insofern von Dritten kritisch hinterfragen und bewerten zu lassen. Schließlich geht es darum, letztlich Erkenntnisse darüber zu erlangen, ob der eingeschlagene Weg, also unser Leitbild, der bzw. das Richtige sind, ob der existierende Arbeitsfortschritt dem „Stand der Technik, dem Stand der Natur, dem Stand der Umwelt, letztlich dem Stand der Zeit“ entspricht.

Dabei sind jegliche Impulse von Außen immer wertvoll und wichtig. Niemand ist perfekt…und Uniformität in Verbindung mit festgefahrenen innerbetrieblichen Strukturen macht betriebsblind und das ist meist tödlich…

Aber dieses Tun hat auch handfeste ökonomische Gründe: In  Zukunft werden im EU-Rechtsraum wegen der sogenannten EU-Taxonomie nachhaltige Landwirtschaftsunternehmen besseren (günstigeren) Zugang zu Finanzdienstleistungen (z.B. Kredite zu niedrigeren Zinsen) erhalten. Damit will die EU zielgerichtet die Investition in nachhaltig wirtschaftende Unternehmen fördern.

In Zeiten wieder schnell steigender Kreditzinsen haben wir damit eine gute Basis für zukünftige Investitionen gelegt.