…meine Güte, wo ist die Zeit bloß hin. Da hatte doch kaum das Jahr angefangen…, und nun sind wir schon wieder bei Spätsommer, Ernte, bald Frühherbst, Nebel, weniger Sonne und kürzeren Tagen. Früh morgens ist es schon empfindlich kalt, oft steht schon Morgennebel über den Wiesen entlang der Wiera und in den Niederungen unseres Tales .
Viel ist geschehen in der Zwischenzeit… unser Jahr war und ist wohl auch noch prall gefüllt mit Alltäglichem aber gerade auch noch in diesem Jahr mit dem Tun für kommende Generationen. Haben wir doch gerade erst am vergangenen Wochenende unter dem Motto „Wir haben fertig“ unseren neuen Jungrinderaufzuchtstall eingeweiht. Das Wetter stimmte und im Rahmen eines kleinen, aber, wie wir meinen, feinen „Frühschoppens“ haben wir allen „Einheimischen“, aber auch den Interessierten aus Nah und Fern die Möglichkeit gegeben, sich selbst davon ein Bild zu verschaffen, wie in Zukunft hier bei uns am Standort der „Nachschub“ für unseren Milchviehstall tierwohlgerecht, nach modernsten Gesichtspunkten und einfach, denken wir zumindest, glücklich aufwachsen kann.
Neben unserem Jungrinderaufzuchtstall konnte auch das neue Fahrsilo auf dem Betriebsgelände fertiggestellt werden. Es wird in Zukunft dafür Sorge tragen, dass unser Futterwagen eben nicht mehr, oft bis zu sechs- oder sieben Mal am Tag, durch das Dorf fahren muss. Sicherlich dem „Dorfidyll“ zuträglich, sorgt diese Investition jedoch auch dafür, Zeit und Geld zu sparen. Kurze Wege vom Futterlager zum Stall und zurück sorgen in der Zukunft dafür.
Die Getreideernte ist inzwischen längst abgeschlossen und wir stecken im Mais. Die Getreidefelder sind, zumindest zum Teil, bereits wieder bestellt und die Ernte-Ergebnisse auf unseren fruchtbaren Böden im Wieratal können sich auch wieder sehen lassen. Aber was hilft eine noch so gute Ernte, wenn sich der Markt immer weiter entfernt von den üblichen Gesetzmäßigkeiten. Regelten zu früheren Zeiten allein Angebot und Nachfrage den Preis, so steht heute hinter diesem Kapitel ein ganzes Portfolio an politischen, wirtschaftlichen, strukturellen und anderen marktbeeinflussenden Faktoren, welche kaum noch durchschau- oder gar planbar wären. Die Balance zu finden zwischen dem Abschluss von Verkaufskontrakten, noch bevor die Saat im Boden ist und dem Verkauf von nach der Ernte eingelagertem Erntegut ist da wohl jedes Jahr aufs Neue wieder das „Zünglein an der Waage“ oder eben einfach der mehr oder mindergroße Schlüssel zum Erfolg. Hoffen wir also auch in diesem Jahr auf das „glückliche Händchen“ zum richtigen Zeitpunkt, um die Früchte unserer Arbeit auch in das Angemessene „zwischen Daumen und Zeigefinger“ umwandeln zu können.
„Last but not Least“ haben wir zum ersten Mal in unserer Betriebsgeschichte an einem Freitag im September einen Workshop für die Wieratalschule Langenleuba-Niederhain im Rahmen ihrer Festtage aus Anlass ihres Schuljubiläums veranstaltet. 10 Jugendliche der 7. -9. Klassen hatten sich dafür angemeldet und nach anfangs zögerlicher Konversation erwuchs beim Rundgang durch unseren Betrieb ein reger Dialog, nein nicht zwischen den „alten Hasen“ im Betrieb und den Schülern, sondern die „Führungsrolle“ hatten in diesem Fall unsere Lehrlinge übernommen. Sie übermittelten aus ihrer Sicht das, was es ausmacht, sich einen Beruf in der Landwirtschaft, sei es Tier- oder Pflanzenwirt auszusuchen. Und man mag es kaum glauben, dass die Veranstaltung letztendlich „überzogen“ wurde, weil das Interesse an Technik, Maschinen und dem Know-How unseres modernen Landwirtschaftsbetriebes im Verlauf im größer geworden war. Schön, wenn es so funktioniert und wir dadurch vielleicht schon bald auf unerwarteten Nachwuchs im Personalbereich hoffen können.
Ein paar Impressionen aus den letzten Tagen, Wochen und Monaten haben wir für euch zusammengestellt und wollen euch zeigen, dass wir immer weiter auf der Spur sind, hier bei uns im Betrieb Zukunft zu schaffen und zu leben. Und vielleicht schaut ihr uns in den kommenden Tagen oder Wochen bei dem ein oder anderen Spaziergang mal wieder „über die Schulter“, wenn wir mit Herz und Leidenschaft auf unseren eigenen und gepachteten Flächen unterwegs sind…