…im Juli 2022 war der Schnappschuss auf der Titelseite dieses Beitrags schon mal zu sehen. Damals wollten wir euch zeigen, wie vielfältig, abwechslungsreich und großartig unsere Tätigkeit in der Landwirtschaft mit und in der Natur ist. Zu zeigen, dass wir eben nicht „nur“ Landwirte sind, war uns damals und ist uns heute genauso wichtig. Schließlich sorgen wir mit all unseren Aktivitäten im Job für das „täglich Brot“, doch im Sog von politischen Machtrangeleien, Besessenheit und falschem Aktionismus scheint die Bedeutung dieser Redewendung so abgenutzt und  in die Bedeutungslosigkeit gedrängt worden zu sein, dass wir es an dieser Stelle für nachdenkenswert und überaus wichtig halten, mal Klartext zu sprechen:

Oft sind Jahresanfänge auch Anlass, statistische Werte für die unterschiedlichsten Sachverhalte der vorangegangenen Jahre zu ermitteln und darzustellen. Wir haben dazu mal gestöbert in verschiedenen Landwirtschaftsstatistiken, unter anderem auch zum Thema Brot. Erstaunlich, was da rausgekommen ist:

Nur noch rund 5 % des Verkaufserlöses von Brot kamen 2021 beim Landwirt an. Diese bereits über Jahrzehnte nahezu anhaltend sinkende Tendenz prozentualen Anteils am Gesamterlös wird sich aller Voraussicht nach auch 2022 fortsetzen, obwohl die Verkaufserlöse an sich bei der Produktion von Getreide zum Vorjahresvergleich um durchschnittlich 25,4 % ungewöhnlich stark gestiegen sind.

Einerseits stehen dieser Zunahme immense Mehrkosten in der Produktion selbst gegenüber, die im Vorjahresvergleich um mindestens rund 10% gestiegen sind. Zum Anderen verschlingen Transport und Verarbeitung des Getreides Unmengen von Summen, bedingt durch die immer noch währende Inflation und hinzugetretene weitere ungünstige äußere wirtschaftliche Bedingungen durch den Ukrainekrieg.

Dieser Prozess wurde auch 2022 weiter angeheizt und ein Ende ist nicht in Sicht.

Fleisch, Kartoffeln und Eier schneiden da mit 20, 23 bzw. 38 % zwar besser ab, unterliegen jedoch auch der in den vorangegangenen Abschnitten dargestellten kostenseitigen Entwicklung.

Blicken wir vier Jahrzehnte in der Statistik zurück, waren all diese Erlösanteile noch mindestens doppelt so hoch.

Mal frei von jeder weiteren Wertung ist das einfach nur traurig und so lassen wir es auch stehen. Beim Stöbern fündig geworden, möchten wir euch diesen lyrischen Beitrag eines uns unbekannten Verfassers zum Thema nicht vorenthalten.

Übrigens haben wir uns diese Zahlen keinesfalls ausgedacht. Ihr könnt alles nachlesen in der Ausgabe Nr. 02/2023 der TopAgrar oder hier, wobei „agrarheute“ einen aus unserer Sicht sehr einseitigen Einblick auf die reine Erlösseite dokumentiert, jedoch alle anderen Parameter der Gegenseite wie Kosten, wirtschaftliche Rahmenbedingungen, Auswirkungen der Agrarreform usw. nur am Rande tangiert.